01/2009 - Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen

Zusammenfassung

Der NÖ Landesrechnungshof hat das Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen überprüft.

Die Prüfung umfasste neben den allgemeinen Bereichen der Klinik – wie Organisation und Führung, wirtschaftliche Entwicklung, Liegenschaften und bauliche Struktur, Kostenrechnung, Controlling, Innenrevision und Personal – auch ausgewählte Leistungsbereiche wie das Institut für medizinische und chemische Labordiagnostik, Aufnahme- und Entlassungsmanagement, Arzneimittelversorgung, Küchenwirtschaft und Speisenversorgung, Gebäudereinigung und Wäscheversorgung. Aus aktuellem Anlass wurde der Abschluss eines Vertrags mit der NÖ Facility Management GmbH, die in Zukunft für die technische, infrastrukturelle und medizintechnische Betriebsführung verantwortlich ist, dargestellt.

Wegen der bekannten strukturellen, baulichen, hygienischen und sicherheitstechnischen Mängel werden vom NÖ Landesrechnungshof konkrete Schritte zur Errichtung eines Neubaus erwartet. Unbeschadet der geplanten Baumaßnahmen sind im Hinblick auf die Schwere der festgestellten Mängel die behördlichen Kontrollen in kürzeren Zeitabständen durchzuführen und nötigenfalls entsprechende Maßnahmen vorzuschreiben.

Im Bereich der Organisation wird auf das Fehlen von Stellenbeschreibungen, die den Vorga- ben der Dienstanweisung „Stellenbeschreibung Organigramm Arbeitsverteilungsplan“ entsprechen, hingewiesen. Außerdem wird vom NÖ Landesrechnungshof die Durchführung von strukturierten Mitarbeitergesprächen als Führungsinstrument empfohlen. Für den Pflegedienst werden zudem strukturelle Maßnahmen zur Vereinheitlichung der Aufbauorganisation, eine Neukonzeption der Stellenbeschreibung der Oberhebamme und Änderungen in den Bereichen Qualitäts-, Risiko- und Projektmanagements gefordert.

Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt vor allem im Bereich der Personalkosten enorme Steigerungen. Dies ist auf die Auswirkungen der Besoldungsreform zurückzuführen. Dadurch wird sich der Deckungsgrad in den nächsten Jahren weiter verschlechtern. Der NÖ Landesrechnungshof erwartet Maßnahmen, um dieser Entwicklung wirksam gegenzusteuern.

Die Organisation der Innenrevision in den NÖ Landeskliniken entspricht weder formell noch inhaltlich den Bestimmungen des NÖ Krankenanstaltengesetz. Der NÖ Landesrechnungshof fordert die rasche Einrichtung einer gesetzeskonformen Innenrevision.

Die Überprüfung der Personalsituation hat im Bereich des nicht medizinischen Personals hohe krankheitsbedingte Fehlzeiten, im ärztlichen Bereich eine hohe Fluktuationsrate und beim gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege Differenzen in der tatsächlichen Besetzung zum Dienstpostenplan ergeben. Der NÖ Landesrechnungshof fordert einerseits die Beobachtung der Entwicklungen bzw. andererseits eine dem Dienstpostenplan entsprechende Besetzung der Dienstposten.

Im Bereich Labordiagnostik wird die bereits praktizierte Zusammenarbeit mit dem Landesklinikum Wr. Neustadt vom NÖ Landesrechnungshof begrüßt. Erwartet wird jedoch, dass die interne Leistungsverrechnung zwischen den einzelnen Landeskliniken überarbeitet wird, um eine entsprechende Kostenwahrheit in den Betriebsergebnissen zu erreichen.

Die NÖ Landesregierung hat im Wesentlichen zugesagt, die Empfehlungen des NÖ Landesrechnungshofs umzusetzen.