Zusammenfassung
Die Dr. Josef Hyrtl 'sche Waisenstiftung beruht auf den Stiftbriefen vom 27. August 1888 und vom 20. Dezember 1890. Ihr gesamtes Vermögen stammte aus Zuwendungen des Prof. Dr. Josef Hyrtl, welcher im Jahre 1894 verstarb.
Der Zweck der Stiftung besteht darin, sozial schwache Halb- oder Vollwaisenkinder, die die österr. Staatsbürgerschaft besitzen und ihren ordentlichen Wohnsitz in einer NÖ Gemeinde haben, zu unterstützen. Bewerber aus der Gemeinde Mödling oder Umgebung sind zu bevorzugen.
Im geprüften Zeitraum 1995 bis 1999 wurden die Reinerträge nach Abzug der Aufwendungen im überwiegenden Ausmaß für Unterstützungsleistungen an anspruchsberechtigte Kinder verwendet. Es wurden in diesem Zeitraum insgesamt S 3.981.500,00 an Stiftungsleistungen ausgeschüttet, womit insgesamt 890 Kinder unterstützt werden konnten.
Die Stiftung wird von der NÖ Landesregierung verwaltet und nach außen vertreten. Der LRH empfahl, die Unterschriftsermächtigung des Leiters der Abteilung Stiftungsverwaltung schriftlich festzulegen.
Das Stammvermögen der Stiftung besteht aus dem beweglichen Vermögen in Form von Wertpapieren und dem unbeweglichen Vermögen in Form von Liegenschaften.
Hinsichtlich der Verzinsung der auf Sparbuchkonten veranlagten Finanzmittel des Umlaufvermögens empfahl der LRH, diese laufend zu optimieren und einen Teil der jederzeit verfügbaren Mittel in die jeweils ertragreichste Anlageform umzuschichten.
Der LRH empfahl die Erstellung jährlicher Gesamtrechnungsabschlüsse der Stiftung, aus denen die gesamten Vermögenswerte sowie die gesamten Erträge und Aufwendungen eines Rechnungsjahres ersichtlich sind.
Die Stiftung verfügt über drei Liegenschaften in Mödling und eine Liegenschaft in Perchtoldsdorf.
Bezüglich einer Stiftungsliegenschaft wurde empfohlen, Überlegungen hinsichtlich der zukünftigen Nutzung und Erhaltung der Liegenschaft sowie deren Finanzierung einzuleiten.
Die Liegenschaft in Perchtoldsdorf war bis 31. August 2000 ununterbrochen vermietet. Nach Übergabe der Liegenschaft an die Stiftung Ende Oktober 2000 wurden notwendige Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt und ein Realitätenvermittlungsunternehmen mit der Neuvermietung beauftragt. Bis April 2001 ist es jedoch noch nicht gelungen, einen geeigneten Nachmieter zu finden. In Bezug auf die Sicherheit der Kapitalveranlagung sowie deren Ertragskraft stellte diese Liegenschaft eine für die Stiftung vorteilhafte Kapitalanlage dar.
Die NÖ Landesregierung hat zum Ergebnis der Überprüfung Stellung genommen und zugesagt, den aufgezeigten Empfehlungen in Hinkunft Rechnung zu tragen und Maßnahmen zu ergreifen, um festgestellte Fehler zukünftig zu vermeiden.