02/2016 - Entwicklung ausgewählter Kennzahlen in den NÖ Landeskliniken und Nachkontrolle

Zusammenfassung

Die Nachkontrolle zum Bericht 2/2013 „Entwicklung ausgewählter Kenn­zahlen in den NÖ Landeskliniken" ergab, dass von 17 Empfehlungen aus diesem Bericht zehn ganz bzw. großteils und sieben teilweise umgesetzt wurden. Damit hat die NÖ Landeskliniken-Holding rund 79 Prozent der Empfehlungen umgesetzt.

Sie konnte dabei die Deckungsgrade gegenüber dem Jahr 2011 der NÖ Landeskliniken um 5,6 Prozentpunkte auf durchschnittlich 98,3 Prozent im Jahr 2014 verbessern. Der Abgang laut Rechnungsabschluss der NÖ Landeskliniken im Jahr 2014 konnte um 92,3 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2011 verringert werden.

Versorgungsstruktur

Die Gesamtanzahl der tatsächlich aufgestellten Betten konnte gegenüber dem Jahr 2011 um 111 Betten oder 1,4 Prozent reduziert werden und lag damit um 175 Betten oder 2,2 Prozent unter der Vorgabe des RSG-NÖ 2015. In den einzelnen Fachbereichen bestanden jedoch Abweichungen. Die Anzahl von 4,9 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner im Jahr 2014 lag unter dem Österreich-Durchschnitt von 5,4.

Finanzkennzahlen

Mit dem erweiterten Management-Informationssystem konnten die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse besser analysiert und überwacht wer­den. Das so genannte Management-Cockpit ermöglichte dabei einheitliche Darstellungen und Auswertungen von verschiedenen Kennzahlen.

Die rückläufige Entwicklung bei den Ausgaben für pharmazeutische Spezialitäten aus dem Jahr 2011 konnte nicht gehalten werden. Außer an den Standorten Klosterneuburg, Melk und Amstetten stiegen diese Ausgaben in allen Landeskliniken wieder an. Die NÖ Landeskliniken-Holding und die NÖ Landeskliniken begründeten dies mit hohen Kosten für onkologische Behandlungen sowie für Spezialtherapien.

Personalkennzahlen

Trotz anhaltend hoher Personalkosten in Niederösterreich lagen auch im Jahr 2014 die Gesamtkosten und Personalkosten je Belagstag unter dem Österreich-Durchschnitt.

Die NÖ Landeskliniken-Holding setzte Maßnahmen zur Reduktion der Krankenstände, die – gemessen in Fehlstunden pro finanziell bewertetem Vollzeitäquivalent – nunmehr in allen Berufsgruppen die Werte des Jahres 2011 unterschritten.

Die Fluktuationsrate aller NÖ Landeskliniken lag mit 4,2 Prozent im Jahr 2014 um 0,42 Prozentpunkte über der Rate des Jahres 2011. Die Erhöhung betraf hauptsächlich den ärztlichen Bereich.

Leistungskennzahlen

Im Jahr 2014 wiesen sieben Standorte eine bessere Auslastung (mit tagesklinischen Fällen) als im Jahr 2011 auf. Weitere Anpassungen nicht ausgelasteter Kapazitäten waren zweckmäßig, um angebotsinduzierte Aus­lastungen zu vermeiden. Die Zuordnung der Betten zu den Fachbereichen entsprach nicht den Vorgaben des RSG-NÖ 2015.

Die Lebensmittelkosten pro Tagesverpflegung und Landesklinikum betru­gen im Jahr 2014 durchschnittlich 4,86 Euro, wobei weiterhin große Unterschiede zwischen den
Landeskliniken bestanden.

Die Darstellung der Gesamtwäschekosten wurde vereinheitlicht und bot damit eine bessere Grundlage für weiterführende Vergleiche.

Qualitätskennzahlen

Die Patientinnen und Patienten zeigten sich auch im Jahr 2014 wieder sehr zufrieden mit den NÖ Landeskliniken, mit Gesamtwerten über 90 von 100 Punkten.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrug im Jahr 2014 durchschnittlich 2,65 und verbesserte sich damit leicht gegenüber der Bewertung des Jahres 2011 (2,67).

Die Wiederaufnahmerate von Patienten in stationäre Pflege innerhalb von 14 Tagen nach ihrer Entlassung verbesserte sich bei nahezu gleich­blei­bender Belagsdauer im Jahr 2014 mit 6,16 Prozent gegenüber dem Jahr 2011 mit 6,25 Prozent.

Informations- und Kommunikationstechnologie

Die Kennzahlen im Bereich der Informations- und Kommunikationstech­nologie konnten verbessert werden. So konnte die Anzahl der betreuten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Schulungstage je IKT-Mitar­beiter/in erhöht werden, die Anzahl der Versionsstände der Softwarean­wendungen um 34 Prozent gegenüber dem Jahr 2011 abgebaut werden.

Die NÖ Landeskliniken-Holding war weiterhin gefordert, die Konsolidie­rung ihrer Softwarelandschaft weiter voranzutreiben, den diesbezüglichen Ausstattungs- und Personalbedarf festzulegen und dazu zweckmäßige Kennzahlen zu entwickeln.

Die NÖ Landesregierung sagte in ihrer Stellungnahme vom 8. März 2016 die Umsetzung der noch offen gebliebenen Empfehlungen im Wesentlichen zu.