08/2019 - Landesklinikum Melk

Zusammenfassung

Das Landesklinikum Melk verfügte im Jahr 2018 über 142 Betten und rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (rund 317 Vollzeitkräfte), die rund 8.510 stationäre und 30.176 ambulante Patienten (Fälle) versorgten. Im Jahr 2017 wurden bei gleicher Bettenanzahl und beinahe gleichem Personalstand (rund 318 Vollzeitkräfte), rund 8.750 stationäre und 29.150 ambulante Patienten (Fälle) versorgt.
Im Jahr 2018 sank der Abgang dieser Standardkrankenanstalt der Versorgungsregion Mostviertel auf 2,80 Millionen Euro bei einem Gesamtaufwand von 35,40 Millionen Euro. Der Anteil des Personalaufwands erhöhte sich dabei auf rund 71 Prozent.
Im Jahr 2017 betrug der Abgang noch rund vier Millionen Euro, bei einem Gesamtaufwand von 35,20 Millionen Euro. Davon entfielen 69 Prozent auf den Personalaufwand.
Die Standortgarantie des Landes NÖ sicherte den Betrieb eines Allgemeinen Krankenhauses in Melk.

Versorgungsauftrag und Auslastung

Im Jahr 2017 lag die Auslastung der Abteilungen des Landesklinikums Melk (Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesie und Intensivmedizin) zwischen 56 und 83 Prozent. Die beiden Operationssäle waren statt zu 71 Prozent (Sollwert) zu 63 Prozent ausgelastet.
Nach der Auflassung einer Station mit 30 Betten mit 1. Juli 2016 standen die Räumlichkeiten leer. Weitere Leerstände befanden sich im ehemaligen Gebäude des Roten Kreuzes gegenüber dem Haupteingang, das nur teilweise genutzt wurde. Dafür fielen Betriebs- und Erhaltungskosten an. Die Bemühungen um eine Nutzung oder Verwertung scheiterten bislang.
Die unrichtige Anzahl an gemeldeten und infolgedessen bewilligten Chirurgiebetten bedurfte einer Anpassung.

International anerkannte Kooperation mit Znaim

Strukturen und Leistungsangebot des Landesklinikums Melk waren bedarfsgerecht an den Regionalen Strukturplan Gesundheit 2025 anzupassen. Um die Auslastung zu verbessern, boten sich weitere Kooperationen mit nahegelegenen Krankenanstalten auch außerhalb der Versorgungsregion Mostviertel an, wie bereits mit dem Universitätsklinikum St. Pölten im Bereich Intensivmedizin und dem Krankenhaus Znaim im Bereich Endometriose.

Personal und Leistungsangebot

Vom Jahr 2016 auf 2017 wurde die Anzahl der Dienstposten des Landesklinikums Melk um 11,5 reduziert, in erster Linie im Pflegedienst infolge der Auflassung einer Station. Ende September 2018 bestand eine Überbesetzung um insgesamt acht Vollzeitäquivalente im Pflegedienst und beim Ärztlichen Personal und eine Unterbesetzung von drei Vollzeitäquivalenten im sonstigen medizinischen bzw. nicht medizinischen Bereich, das entsprach einem Überhang von rund 400.000,00 Euro an durchschnittlichen Personalkosten.
Andererseits mussten fachärztliche Leistungen für Anästhesie und Befundungen zugekauft und eine hohe Anzahl an Nachtdiensten durch einen Abteilungsleiter geleistet werden, der nicht dem Arbeitszeitgesetz unterlag. Dieser und zwei weitere Fachärzte desselben Faches (Chirurgie) erreichten Ende 2019 den Ruhestand, die Nachbesetzung war nicht geklärt. Das ärztliche Personal wies zudem eine hohe Fluktuation auf.
Der Dienstpostenplan, der Personalbedarf und das Leistungsangebot des Landesklinikums Melk waren daher zu evaluieren und aufeinander abzustimmen, um sowohl die bestmögliche medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung als auch einen möglichst wirtschaftlichen Betrieb sicherstellen zu können. Das erforderte eine standortgenaue Planung im Rahmen des Regionalen Strukturplans Gesundheit 2015 und 2025.

Eigen- und Fremdversorgung

Die Kosten für die Versorgung durch das Logistikzentrum waren noch höher als die dadurch ersparten Personalkosten (zwei Dienstposten), weil der geplante Personalabbau zeitlich versetzt war.
Die Wäschekosten konnten nach einer Ausschreibung von 2015 bis 2017 um 168.691,36 Euro gesenkt werden. Für das Besucher- und Patientencafe konnte trotz intensiver Suche kein Pächter gefunden werden.

Instandhaltungen

Für Sanierungen und Instandhaltungen wurden Kleinaufträge zwischen 2.000,00 und 44.000,00 Euro direkt vergeben. Dafür galt die umfangreiche Vergaberichtlinie der NÖ Landeskliniken-Holding, die jedoch nur lückenhaft eingehalten wurde. Die NÖ Landeskliniken-Holding verfügte über eine einfachere Beschaffungsrichtlinie für die Zentrale, die sich für Kleinaufträge besser eignete und daher auf NÖ Landes- und Universitätskliniken ausgedehnt werden sollte.

Die NÖ Landesregierung sagte in ihrer Stellungnahme vom 28. Mai 2019 zu, die Empfehlungen des Landesrechnungshofs umzusetzen und informierte über die dazu geplanten bzw. bereits gesetzten Maßnahmen.