Landesrechnungshof Niederösterreich erfolgreich rezertifiziert

Die erfolgreiche Rezertifizierung als effektiver Anwender des CAF, des Common Assessment Framework, bestätigt den Landesrechnungshof in seinem Streben nach exzellenter Qualität.

Der CAF ist der gemeinsame Rahmen zur Qualitätsbewertung von öffentlichen Stellen in der Europäischen Union und beruht auf dem Exzellenz Modell der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement. Dieses Qualitätssystem für den öffentlichen Sektor sieht eine Zertifizierung durch das jeweilige CAF-Zentrum der Mitgliedstaaten vor.

In Österreich sind dafür der Bundesminister für öffentlichen Dienst, Vizekanzler Werner Kogler, und das heimische CAF-Zentrum unter der Leitung von Geschäftsführer Thomas Prorok zuständig, das im KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung angesiedelt ist.
Eine Zertifizierung als „Effektiver CAF Anwender“ besagt, dass Organisationen hervorragende Ergebnisse erzielen, wenn ihre Führung geeignete Strategien und Partnerschaften entwickelt, Personal und Ressourcen effizient einsetzt und optimale Prozesse sicherstellt.
Im Jahr 2019 wurden 83 Prozent der Empfehlungen des Landesrechnungshofes Niederösterreich von den überprüften Stellen umgesetzt. Dies zeigt, dass der Landesrechnungshof bei seinen Kontrollen in höchstem Maß kunden- und praxisorientiert vorgeht. Er erzielt dadurch für die Bürgerinnen und Bürger die besten Wirkungen, spart Steuergeld und trägt zur Weiterentwicklung der Landesdienststellen und Landesunternehmen bei. Der Landesrechnungshof und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Europäische Auszeichnung mit dem CAF-Gütesiegel in höchstem Ausmaß verdient, erklärt Prorok.
Voraussetzungen für die Zertifizierung sind interne und externe Qualitätsbewertungen der Organisation, der Prozesse, der Leistungen und Wirkungen mit entsprechenden Ergebnissen, Maßnahmen zu deren Umsetzung und für deren Verbesserung sowie die Ausrichtung auf die acht Grundsätze der Exzellenz und eine Überprüfung durch externe CAF-Experten, die das KDZ als österreichisches CAF-Zentrum entsendet.
Der Landesrechnungshof Niederösterreich hat sein Qualitätsmanagement im Jahr 2014 auf den CAF umgestellt und wurde am 10. März 2016 als erster Rechnungshof überhaupt mit diesem Qualitätszertifikat ausgezeichnet. Er arbeitete dabei mit dem Landesrechnungshof Steiermark eng zusammen. Diese beiden Landesrechnungshöfe blieben bislang die einzigen Rechnungshöfe, die das CAF-Gütesiegel erhielten und die Rezertifizierung schafften.
Eine verdiente Anerkennung für die Arbeit und den Einsatz aller Kolleginnen und Kollegen, wie der Obmann der Dienststellen-Personalvertretung im Landesrechnungshof Niederösterreich Reinhold Horsky feststellt. Denn Prüfarbeit ist Teamarbeit!

Wer prüft den Landesrechnungshof?

Das Auditorenduo bestehend aus Elisabeth Freiberger (Land Steiermark) und Johannes Fahrenberger (Bundesministerium für Finanzen) stellte den Landesrechnungshof auf den Prüfstand, befragte Mitarbeitende sowie Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Landesunternehmen. Nach dem umfassenden Audit Anfang 2020 attestierten die Expertin und der Experte des CAF–Zentrums, dass der Landesrechnungshof die Qualitätskriterien und Grundsätze der Exzellenz in hohem Maß erfüllt. Wegen Corona wurde die Verleihung auf September verlegt und nun – trotz Sicherheitskonzept (beschränkte Anzahl an Teilnehmenden, Abstände, zugewiesene Sitzplätze, Lüftung, Hygiene, Testungen) – abgesagt, um jegliches Ansteckungsrisiko zu vermeiden.
Die Absage tut dem Erfolg des gesamten Teams jedoch keinen Abbruch, sondern zeigt, dass wir unsere gesellschaftliche Verantwortung auch außerhalb von Prüfung und Beratung wahrnehmen, betont die Landesrechnungshofdirektorin Edith Goldeband.
Der Landesrechnungshof legt bei sich dieselben Maßstäbe an wie bei seinen „Prüfungskunden“. Qualität erfordert kontinuierliche Verbesserungen, weil sich das wirtschaftliche, rechtliche, soziale und technische Umfeld ständig und mitunter abrupt ändert. Was gestern noch zweckmäßig war, kann morgen schon unzweckmäßig sein, so Goldeband.
Landtagspräsident Karl Wilfing gratulierte dem Team seines Kontrollorgans zur neuerlichen Auszeichnung. Damit ist die Frage „Wer prüft die Prüfenden?“ beantwortet sowie die Kunden- und Serviceorientierung unter Beweis gestellt. Diese zeichnet die Landesverwaltung, die Landesunternehmen und die Finanzkontrolle in Niederösterreich aus, wie auch Kundenbefragungen bestätigen.
So beurteilten die Mitglieder des Landtags die Arbeit ihres Kontrollorgans mit sehr gut (64%) oder gut (36%), 95% vertraten die Ansicht, dass diese insgesamt Verbesserungen für das Land bringt. Die Prüfungskunden bewerteten den Landesrechnungshof ähnlich gut, wobei 96% die Prüfungsergebnisse mit sehr gut (26%) oder eher gut (70%) für ihre Organisation bewerteten.

Arbeiten und kontrollieren nach dem Prinzip „Optimieren nicht Skandalisieren!“
Auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ließ es sich nicht nehmen, dem gesamten Landesrechnungshof-Team zur klaren Ausrichtung auf Optimierung und damit zur neuerlichen Auszeichnung dieser Arbeitsweise mit dem Qualitätszertifikat der Europäischen Union zu gratulieren.

Vizekanzler Kogler und Landtagspräsident Wilfing überreichen Landesrechnungshofdirektorin Goldeband das Qualitätszertifikat
Landeshauptfrau Mikl-Leitner und Landtagspräsident Wilfing gratulieren Landesrechnungshofdirektorin Goldeband zur Auszeichnung