Die Mitglieder des NÖ Landtags und der überprüften Stellen bewerten die Arbeit des Landesrechnungshofs generell deutlich besser als im Jahr 2015. Das ergab die Kundenbefragung 2018, die von der Donau Universität Krems unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ. Prof. Dr. Peter Filzmaier und Dr. Flooh Perlot (Institut für Strategieanalyse) durchführten. Die hohe Rücklaufquote von 51 Prozent drückt Interesse und Wertschätzung für das Kontrollorgan des NÖ Landtags aus.
Mitglieder des NÖ Landtags schätzen ihr Kontrollorgan
Die Arbeit des Landesrechnungshofs wird von 64 Prozent der Abgeordneten als sehr gut und von 36 Prozent als eher gut bewertet, keine einzige Antwort fällt negativ aus. 48 Prozent halten den Landesrechnungshof voll und ganz, 45 Prozent eher schon für politisch unabhängig. Nur eine Antwort zweifelte an der vollen Unabhängigkeit.
Sehr gute Berichte weniger gute Umsetzung
Im Unterschied zu 2015 fühlen sich nun 60 Prozent der Abgeordneten über die Arbeit des Landesrechnungshofs sehr gut informiert (gegenüber 38 Prozent von 2015) und 98 Prozent bezeichnen die Berichte als sehr oder eher hilfreich (davon 59 Prozent sehr hilfreich, gegenüber 42 Prozent 2015).
Genauigkeit, Kompetenz, Transparenz, Objektivität und Strenge schreiben die Mitglieder des NÖ Landtags ihrem Kontrollorgan weiterhin mit hohen Werten zwischen 81 bis 95 Prozent zu. Zwar sehen 57 Prozent „in jedem Fall“ und 38 Prozent „ja, eher schon“ insgesamt Verbesserungen durch die Arbeit des Landesrechnungshofs, der konkrete Nutzen und die Umsetzbarkeit der Empfehlungen werden jedoch nur zu 79 und zu 67 Prozent als sehr gut und gut eingestuft.
Hier bieten sich Ansätze, die Kontrollarbeit noch stärker auf den Nutzen und den Mehrwert, insbesondere auch für die Mitglieder des NÖ Landtags, auszurichten und die Ergebnisse der Nachkontrollen besser zu vermitteln.
Höherer Nutzen durch noch mehr Beratung und innovative Vorschläge
Auch die Ergebnisse der Befragungen bei den Prüfkunden sehen ähnlich gut oder noch besser als 2015 aus, etwa in Bezug auf die Arbeit der Prüfteams, Vorbereitung, Durchführung und Abschluss der Prüfung. Besondere Anerkennung finden die Anregungen um den bestmöglichen Mitteleinsatz, um Wirtschaftlichkeit, um konstruktive Kritik und das Streben nach konkreten Verbesserungsvorschlägen.
84 Prozent beurteilen die letzte Prüfung sehr oder eher positiv, wobei der Anteil der sehr positiven Antworten zugenommen hat. 96 Prozent beurteilen die Prüfergebnisse für ihre Organisation als sehr oder eher gut.
Über 80 Prozent und damit deutlich mehr Befragte als 2015 wurden auch zu Verbesserungsmöglichkeiten beraten. Ein Viertel wünscht sich auf jeden Fall und rund 60 Prozent eher schon mehr Beratung. Allerdings bewerten auch die Prüfkunden den Nutzen für ihre Organisation und die Umsetzbarkeit der Empfehlungen zurückhaltender.
Die offenen Antworten enthielten positive Rückmeldungen, forderten jedoch auch Informationen über Zwischen- und Abschlussergebnisse, kleinere Prüfteams, mehr Verständnis für die Situation der überprüften Stelle oder ein moderneres Berichtslayout ein. Der Landesrechnungshof wird jedem einzelnen Hinweis nachgehen.
Exzellenz in Prüfung und Beratung
Der Landesrechnungshof sieht in der Kundenbefragung seinen wirkungsorientierten Prüfungsansatz bestätigt. Die breite Zustimmung für seinen auf Optimierung (nicht auf Skandalisierung) ausgerichteten Kurs sind kein Grund sich zufrieden zu geben, sondern Ansporn und Verpflichtung, den Weg der kontinuierlichen Verbesserung im Sinn seiner Wissensziele „Exzellenz in Prüfung, Empfehlung und Berichterstattung“ fortzusetzen.
Um den hohen Ansprüchen des NÖ Landtags sowie der NÖ Landesregierung und der überprüften Stellen gerecht zu werden, strebt der Landesrechnungshof im Jahr 2019 die Rezertifizierung nach dem Europäischen Qualitätssystem für den öffentlichen Sektor (CAF, Common Assessment Framework) durch das beim KDZ Zentrum für Verwaltungsforschung angesiedelte Österreichische CAF Zentrum an. Er wird dabei selbst zur überprüften Stelle und durch externe Auditoren durchleuchtet werden.